Wie alles begann

Es war in Herat in Afghanistan, gefühlsmäßig wie im Mittelalter, mit ganz viel Gastfreundschaft, Ehre und Respekt. Wir waren gerade auf dem Rückweg, nach fast 2 Jahren Indien und Nepal, mit 50 DM und noch einigen Tausend Kilometern vor uns, als uns zwei nette Afghanen in ihrem kleinen Laden mit dem Namen ‘Golden Shop’ willkommen hießen und uns zu Chai und Spiegeleiern mit heißem Naan einluden.

Der Shop war ein Schmuckstück, Kleidung mit feinsten Stickereien, weiten Armreifen und sogenanntem Kutschi Schmuck, feuervergoldet mit Carneol und bestückt mit Lapislazuli. Natürlich hätten wir gerne ein paar von diesen Schätzen mitgenommen, aber wir waren total pleite. Doch dann geschah es wie eine Geschichte aus 1000 und einer Nacht: Ghani und Houssein sagten, wir könnten soviel mitnehmen, wie wir tragen könnten und einfach später bezahlen. Mit einem ‘Inshallah’ wurde unser Deal besiegelt. Die ganze Nacht hindurch wurde geschrieben und gepackt. Der Blechschmied schmiedete aus mehreren Britannia-Biskuitdosen, die damals gelötet waren, eine Blechkiste zusammen, die wir füllten. Zum Abschied gab es von den beiden noch 50 Dollar. Was für ein Vertrauen!

Glückliche Umstände führten dazu, dass wir schon drei Monate später zurück nach Afghanistan trampen konnten, um Ghani und Houssein zu bezahlen. Die Freude war riesig. Vollbepackt mit fast 600 kg Ware machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Hamburg.

on-the-road-credit-by-Manjula-Shanti-12967400_1182481841764584_2132781975396358690_o

Zuerst verkauften wir unsere Schätze an Freunde und auf dem Volksdorfer Wochenmarkt. Im Mai ‘76 eröffneten wir BUM SHANKA in der Stresemannstrasse. Es folgten viele Trips Hamburg-Istanbul-Teheran-Kabul-Kyber und weiter über Delhi nach Kathmandu und retour bis im Dezember ’79 die damalige UdSSR Afghanistan besetzte.

1984 fuhren wir mal wieder im LKW los, verschifften unsere Einkäufe von Kalkutta, verkauften “Brummi” in Kathmandu und flogen zum ersten “Grosseinkauf“ nach Bali. Dort liessen wir dann die ersten Bell Bottoms nach unserem Cut produzieren. 2006 wurde aus Bum Shanka Om Shankari und 2011 nach fast 30 Jahren mussten wir umziehen in den Hahnenkamp 12. Dort freuen wir uns bis heute täglich über unsere Kunden. Wie sind regelmäßig in Indien und Nepal, ethisches, faires Trading mit sozial verantwortungsvollen Produzenten bleibt die Basis unseres Handelns.